Warum unterscheiden sich Werksangaben von tatsächlichem Bedarf?
- Es ist ein Unterschied, ob ein Techniker oder ein Kaufmann ’empfiehlt’.
- In Automobilkonzernen entscheidet am Ende aller Tage immer der Kaufmann, was a) eingebaut wird, bzw. b) schriftlich ‘rausgelassen’ wird.
- Aus verkaufspolitischen Gründen geht der Kaufmann in seinen Verlautbarungen stets (!) an die allerunterst vertretbare Grenze in Bezug auf technische Verbrauchsaussagen, weil diese unterste Grenze meistens auch die billigsten Lösungen möglich macht.
- Da der Kunde immer die billigsten Lösungen bevorzugt, muß der Kaufmann befürchten, sein Produkt nicht loszuwerden, wenn keine billige Variante durch seine Kaufempfehlung möglich ist.
Mit anderen Worten:
Hätte ROVER ab 1990 folgende SUPER PLUS empfohlen und alle 5TKM Ölwechsel mit nicht überall zu findendem 20W50 hätten 20-40% aller potentiellen Käufer sich gegen den MINI-Kauf entschieden.
“Waaas alle 5000 !? – Und immer diesen teuren Sprit !? – Und dieses Öl kann ich garnirgends kriegen !” – “Dann will ich den nicht !”
Und weil das so ist, hat, meiner höchstpersönlichen Privatmeinung nach, der Fahrzeughersteller sich wie obenstehend verhalten.
Im Übrigen wäre es lohnend zu testen, ob die Verwendung des höheroktanigen Sprits nicht u.U. eine kleine Verbrauchsersparnis brächte, die den höheren Kaufpreis nahezu egalisiert.(Könnte sein)
Und wenn nicht, wäre das auch wurscht.
Der MINI ist in Anbetracht aller möglichen Kosten wie Anschaffung , Unterhaltung und Wertverlust in der Summe ein so günstiges Fahrzeug, welches zudem soviel zusätzlich liefert (also nicht nur Transport sondern auch Spaß), daß die paar Euro für Steuern und Verbrauch garnicht in’s Gewicht fallen dürften.
Auch nicht bei sehr kleinen Einkommen, die MINI-Fahrer zu einem guten Prozentsatz in der Vergangenheit traditionell hatten.