Mechanische oder elektronische Verteiler?

Die Ablehnung mechanischer Zündungen ist ja durchaus zu respektieren, weil es Alternativen gibt.

 

Jedes System hat jedoch seine Vor- aber auch seine Nachteile.

Anfang 2005 allerdings hatte eine MINI-Fahrerin erhebliche Probleme mit einem MINI Van mit 1275MKV Vergaser Cooper Antriebseinheit inkl. der dazugehörigen Elektronikzündung.

Und exakt dieses einzige Elektronikbauteil bereitete Probleme mit ‘Geht, geht nicht’-Symptomen.

Und immer wenn der Fahrbetrieb ‘geht nicht’ sagte und der MINI zur Fehlersuche antrat kam ‘geht aber doch problemlos !?’.

Das bereitete solange Schwierigkeiten (für jemanden ohne Schrauberkenntnisse und ohne Werkstatt vor der Haustür schon prekär), bis im Zuge der ‘Fehlersuche durch Tauschen’ die Elektronikbox erneuert wurde.
Da das als rein private Hilfeleistung lief, war es auch wirtschaftlich erträglich. Mit den üblicherweise entstehenden Werkstattkosten, wobei selten ein Mechaniker den MINI dann als eigenes ‘Alltagsauto’ mit nach Hause nimmt, schon aus Haftungsgründen, also mit den üblichen Fachwerkstattkosten wäre das schon ein mittleres Desaster geworden.

 

Da die letzten 3 Wochen der Fehlerbeobachtung im Alltagsbetrieb hier in Neuenkruge passierten, war es kein großes Problem. Der Van ist aber normalerweise Alltags– und einziges Fahrzeug der Besitzerin und da ist dauerndes Stehenbleiben vor oder auf Kreuzungen ärgerlich und oft auch peinlich.

 

Fazit ‘Elektronik–Mechanik’ :

  • Die Elektronik machte deutlich seltener Probleme aber wenn erheblichere.
  • Die Mechanik verlangt technische Pflege, was im Rahmen der 5TKM Inspektion in der Regel 20 Minuten nicht überschreitet.
    Ist aber etwas fehlerhaft, dann ist die Ursachenfindung und -behebung sehr viel leichter.

 

Eine meßbare Leistungssteigerung ergibt sich aus Elektronikzündungsverwendung nach Vizard nicht.

Somit ist es also ein rein persönlicher Vorzugsentscheid, welchen Nachteil jemand in Kauf nehmen, bzw. abwenden möchte.

 

Zur Modifikation von Verteilern ist Folgendes zu sagen:

Es ist nicht so ganz einfach, eine passende Verstellkurve zu bekommen.
Das Hauptproblem ist die nicht herstellbare ‘Beule’. die aber eigentlich benötigt würde, da wenn man obenherum ausreichend weit vorn sein möchte, ergibt sich auf dem Weg dahin bei mehr oder weniger linearer Progression ein kritischer Punkt bei mittlerer Drehzahl, der schnell durch Frühzündung die Kolben kosten kann.

 

Und deshalb ist es eben ein recht teurer Weg für ALDON oder andere Hersteller gewesen, ein funktionierendes Setup zu ermitteln.

Selbstverständlich kann man differenziertere Auslegungen herstellen.
Sofern wir neue Verteiler zu bezahlbaren Grundpreisen bekommen, was fast aussichtslos oder zumindestens selten ist, fertigen wir im eigenen Motorenbau die Verteiler auch selbst, um eben einmal für KCMD266 und ein weiteres Mal für KCMD286 und dann einen dritten Verteiler für KCMD296SP herzustellen.
ALDON leistet sich diesen ‘Luxus’ nicht, sondern fertigt für die Bandbreite KCMD266-286 und für KCMD290-310/15.

Selbstverständlich werden aber in den beigefügten Beiblättern sehr wohl Unterschiede in der Grundeinstellung je nach Nockenwelle und Verdichtungsverhältnis vorgenommen.

 

Somit bleibt es als 2tes Fazit:

  • Jedermanns freie Wahl, ob er einen verläßlichen Verteiler zu seinem System kauft,
  • Das Produkt eines Anderen kopiert, oder
  • Mit dem Serienverteiler eine nichtpassende Kurve fährt und die resultierenden Nachteile erträgt.

 

Und das ist doch auch etwas Schönes, daß man sich frei entscheiden kann, solange man die Auswahl und entsprechenden Vorzüge und Nachteile kennt und weiß, was einen erwartet.