Knochengummis – gibt es Alternativen?

Oft wird das Thema verschlissener Motordrehmomentstützen (“Knochen”) diskutiert und der Einsatz von Polybuchsen empfohlen.
Das ist leider absoluter Unfug!

 

  1. ‘Harte’ Buchsen sind eine Ausrüstung für Rennautos und haben in Straßenautos nichts zu suchen, weil sie genau zu diesen Ermüdungsbrüchen führen/führen können (manche haben Glück, aber eben nur Glück).
    ‘Harte’ Buchsen zu verwenden, um die Serviceintervalle (alle 10TKM) zu vermeiden ist in etwa so, als wenn man ein 90er Einbereichsmotoröl verwendete, um nach 30.000 Kilometern immer noch ’45’ Restviskosität zu haben (hört sich ein bißchen ‘balla’ an, ist aber prinzipiell vergleichbar).
    Außerdem werden ‘harte’ Buchsen meist dann verwendet, wenn der 3. Satz Knochengummis nach bereits 2000 Kilometern wieder aufgegeben hat, weil durch nicht gewechselte und überbeanspruchte Knochengummis die Motorauflager Schaden genommen haben.
  2. Wenn dann der Knochenbolzen im Block abbricht kann man mit einem Linksausdreher versuchen ihn herauszubugsieren, was aber oft schief geht.
    Und den gehärteten Ausdreher bekommt man abgebrochen dann gewiß nicht heraus.
    Also lieber gleich den RepKit verwenden und die Linksausdrehgeschichte probieren, wenn die Antriebseinheit ausgebaut freier zugänglich ist.
  3. Wenn aber ein Bolzen des Knochens abgebrochen ist, dann doch bitte auf garkeinen Fall noch mit dem MINI fahren!!
    Bei (nicht vermeidbaren!) Lastwechseln klötert die Antriebseinheit weitestgehend führungslos im Motorraum herum.
    Offenbar wird aber mit Autos und auch MINIs heutzutage so gnadenlos lange gefahren wie der Motor noch anspringt und 1 Rad sich noch dreht.
    Das muss zu teuren Folgeschäden führen, und die Schuld bekommt am Ende der MINI. “An der ******kiste ist ständig ‘was dran und dann ist’s auch gleich teuer.” Kein Wunder!
  4. In diesem hier vorgetragenen Fall eines MPI mit nicht nur Problemen in den Drehmomentsstützen(‘Knochen’) sondern auch noch Motorlaufproblemen und Elektrikproblemen muss eine Fachfirma ran, die mit den geeigneten Testeinrichtungen und hoffentlich Fachkenntnis dem Problem zu Leibe rückt.

Ich bitte die Eindringlichkeit dieser Einlassung nachzusehen, aber MINIs können einem heutzutage oft Leid tun!

 

So und jetzt hoffentlich ab zur Werkstatt und dann macht der MINI auch wieder Spaß.
Die von ‘Stefan-Estate’ angesprochenen Käfer-Buchsen gibt es übrigens im Handel wohl nicht mehr (lt. Kundenauskunft).

 

P.S.:

Und wenn eben ein solches Problem wie oben besteht:

Dann hilft einer der Repsätze von MSSK002 – 005, je nachdem, was alles abbrach und um welchen MINI es sich handelt.
(Bis die Einheit ausgebaut werden kann, um es grundsätzlich zu richten.)