Das korrekte Ventilspiel / Der Nockenwellengrundkreis / AT-Teile
Der Grundkreis der Nockenwelle ist dem Ventilspiel vollkommen gleichgültig!
Der Grundkreis bestimmt nur, wie steil die Rampe des Nockens sein wird.
Daraus ergibt sich, daß ein kleinerer Grundkreis= eine steilere Rampe = eine schnellere Stößelbecherbeschleunigung.
Das ist so, weil in ein vorhandenes Material eine gewünschte Ventilsteuerzeit, auch Öffnungszeit, hineingeschliffen werden muß, bei gleichzeitig gewünschtem Ventilhub.
Wenn aber oben am Nocken abgenommen werden muß, dann muß unten gegenüberliegend natürlich entsprechend viel abgenommen werden, um oben wieder den Ventilhub zu erzielen.
Deshalb ist es so wichtig, daß zum AT eingereichte Altteile oben am Nocken nicht ausgenarbt sind.
Je kleiner das Ventilspiel, desto kürzer ist die Zeit während der das Ventil Hitze an seinen umgebenden Guß oder Sitzring abgeben kann. Je heißer also eine Verbrennung/ein Motor läuft, desto mehr Zeit wünscht sich das Ventil, um Wärme abgeben zu können.
Daraus lassen sich also diverse Einflüße auf das Ventilspiel ableiten.
Zum Beispiel:
- Verdichtung
- Mager- oder Fettlauf
- Füllungsgrad der Brennkammer
- Zündzeitpunkt (bestimmt auch durch die Progressionskurve)
u s w.
‘Den’ Zündzeitpunkt gibt es also nicht, sondern vom Serienwert ausgehend muß unter Hinzuziehung aller relevanten Aspekte der jeweilig korrekte Wert eingeschätzt werden.
Zuviel ist dabei sicherer als zuwenig, aber unnötig Leistung zu verschenken, die zuvor gerade mühsam hervorgebracht wurde, das ist auch nicht der richtige Weg.