Bleiersatzstoff
Immer wieder ist es Thema, ob Bleiersatzstoff notwendig ist, wie er funktioniert, und ob er Katalysatoren schädigt. Kunde Christoph Kowalczyk wollte es genau wissen und wandte sich an ARAL. Die folgende Antwort von ARAL machte eine Nachfrage nötig. Die interessanten Antworten von ARAL hier nun in der Folge.
Vielen Dank für Ihre interessanten Fragen, die wir Ihnen nachfolgend beantworten:
Aral Bleiersatz enthält als Wirksubstanz eine Metall-(Kalium) Verbindung, die wirksam das „Einfressen“ von Auslaßventilen in zu weiche Ventilsitze verhindert. Wie alle metallhaltigen Kraftstoffzusätze ist auch dieses Produkt nicht für dauernden Einsatz in Fahrzeugen mit einem Katalysator geeignet. Ein vereinzelter Zusatz (jede 4. bis 5. Tankfüllung) von Aral Bleiersatz in der angegebenen Dosierung dagegen beeinträchtigt den Kat nicht.
Bei Fahrzeugen, die bereits mit gehärteten Ventilsitzen ausgestattet sind, ist die Zugabe eines Bleiersatz-Additivs nicht erforderlich, würde allerdings nicht schaden. VerschleiB im Motor würde allerdings durch den Bleiersatz nicht beeinflusst. Es ist eine falsche und sehr weit verbreitete Annahme, dass das Einfressen der Ventile in zu weiche Ventilsitze durch die schmierende Wirkung des Bleis oder der Bleiersatzadditive verhindert würde. Der Effekt ist ein anderer: Die Bleialkyle die früher im verbleiten Benzin enthalten waren und nun die Bleiersatzadditive reagieren mit winzigsten Mengen elementarem Eisen welches bei den hohen Temperaturen im Brennraum am weichen Ventilsitz entstehen kann. Durch diese Reaktion wird dieses Eisen quasi unschädlich gemacht und kann so nicht zwischen Ventil und Ventilsitz “schmirgeln”. Bei den gehärteten Ventilsitzen tritt dieses Phänomen des “Schmirgeleffektes” und des damit verbundenen VerschleiBes nicht auf.
Trotzdem ist der Hinweis lhrer Werkstatt “auch mal an die Schmierung zu denken” sehr sinnvoll. Allerdings ist hier die Zugabe teurer Zusatzmittel, wie sie im Handel angeboten, werden nicht erforderiich wenn Sie Aral Kraftstoffe tanken. Alle Aral Ottokraftstoffe, Superplus, Super und Normal, sind bereits seit 1999 mit einern sog. Friction Modifier (Reibungsminderer) ausgestattet, der wirkungsvoll durch seine
“Schmierwirkung” die innermotorische Reibung verringert und so für weniger Verbrauch und eine höhere Lebensdauer sorgt. Aral ist die einzige Firma im deutschen Tankstellenmarkt, die all ihre Ottokraftstoffe mit diesem Wirkstoff ausstattet.
Wir hoffen lhnen mit unseren Ausführungen weiter zu helfen und verbleiben
Mit freundlichen GrüBen
Aral Aktiengesellschaft
Internet Service-Center
Sehr geehrter Herr Hohls,
vielen Dank für lhre Anfrage vom 15. Januar. Sie bezieht sich offenbar auf die Auskunft, die wir einem Ihrer Kunden hinsichtl. der Verträglichkeit von Bleiersatzstoff und Katalysator gegeben haben.
Kundenanfragen werden bei uns nicht, wie von lhnen vermutet, mit Serienbriefen, sondern stets individuell beantwortet.
Die Frage zu einem möglichen Memoryeffekt bezieht sich vermutlich darauf, dass Fahrzeuge mit sog. “weichen” Ventilsitzen in einigen Fällen nicht jedesmal bleihaltigen Kraftstoff (als es ihn noch gab) bzw. Bleiersatzadditiv tanken mussten, sondern aufgrund eines sog. Memory-Effektes auch einige Tankfüllungen ohne auskamen.
Der Grund hierfür ist nicht bis ins letzte (chemische) Detail geklärt. Aber prinzipiell wirkt der Verschleißschutzeffekt an den AuslaBventilen durch Blei bzw. durch Bleiersatzadditive etwas nach, da im Oberflächen-Bereich der AuslaBventile diese Stoffe chemisch reagieren und sich bei der chem. Reaktion einige Molekülschichten tief einlagern. Leider braucht sich dieser Schutz dann doch mehr oder weniger schnell auf und steht dann nicht mehr als VerschleiBschutz zur Verfügung.
Gegen eine Plazierung unserer Antworten in lhrer Technothek haben wir keine Einwände. Sollten Sie oder lhre Kunden Fragen zu Kraft- oder auch Schmierstoffen haben, so können Sie mich gerne ansprechen.
Mit freundlichen Grüssen / Best regards
Wolfgang Dörmer
Aral Forschung (GFT Bochum)
Fuels Quality Team
Tel.:+49 234 315 4272
Fax.: +49 234 315 4213
e-mail: wolfgang.doermer@.de.bp.com